Armut ist ein Thema, das immer mehr Menschen umtreibt. Besonders junge Menschen denken viel darüber nach, nicht weil sie arm sind, sondern weil sie die Armut im Alter fürchten. Obwohl es auch viele Faktoren gibt, die die Betroffenen nicht beeinflussen können, so gibt es auch Faktoren, an denen man gezielt arbeiten kann, um aus den Schulden herauszukommen oder erst gar nicht in diese Situation zu kommen. Damit auch im Alter noch genug da ist.
Was sind die Ursachen für wenig Geld?
1. Fehlendes Finanzwissen:
Viele Menschen haben nie gelernt, wie man mit Geld richtig umgeht. Finanzbildung ist in unserem Schulsystem eigentlich kaum vorhanden und auch von den meisten Haushalten kennt man nur die Regel „Über Geld spricht man nicht“. Das führt dazu, dass viele Erwachsene grundlegende Konzepte wie Budgetierung, Investitionen und Schuldenmanagement nie richtig gelernt haben.
Dabei ist dieses Wissen der Schlüssel. Es gibt zahlreiche Informationen im Internet, Bücher oder Online-Kurse, die dir dabei helfen können, dein Finanzwissen aufzubessern. Alles im Leben muss erlernt werden, da ist der Umgang mit Geld keine Ausnahme. So kannst du lernen, deine Ausgaben besser zu steuern, deine ersten Investitionen umzusetzen und einen Plan zu erstellen, wie du am besten deine Schulden zurückzahlen kannst, ohne neue zu machen. Dieses Wissen kann einen enormen Unterschied machen.
2. Schuldenfalle:
Hohe Schulden sind einer der häufigsten Gründe, warum die Menschen nicht vorankommen. Besonders ärgerlich sind Konsumschulden. Diese erzeugen nur eine Zinsbelastung für dich und bieten keinerlei Mehrwert. Sie saugen dich einfach immer weiter aus und können zu einem gigantischen Monster heranwachsen, vor allem wenn man sie versucht zu ignorieren.
Deshalb sollte das erste Ziel für dein neues Leben sein, alle deine Schulden so schnell wie möglich zurückzuzahlen. Erstelle einen Plan zur Schuldenrückzahlung oder suche dir Hilfe dabei. Fang an, die Schulden mit den höchsten Zinssätzen zuerst abzubauen, und arbeite dich dann immer weiter vor, bis du bei den kleinsten Zinssätzen angekommen bist. Das dauert natürlich seine Zeit, aber es lohnt sich. Reduziere deine Ausgaben, um mehr Geld für die Schuldentilgung zur Verfügung zu haben. Und egal was du tust, vermeide es auf jeden Fall, neue Schulden zu machen. Wenn du etwas „brauchst“, dann warte mit dem Kauf noch zwei Wochen und überlege dir wirklich, ob du diese Sache brauchst. Wir handeln rationaler, wenn wir eine gewisse Zeit verstreichen lassen.
3. Geringes Einkommen:
Es scheint jedes Jahr schlimmer zu werden. Viele Menschen verdienen nicht genug Geld, und durch die Inflation wird es jedes Jahr noch weniger, um die Ausgaben zu decken. Oft reicht es nicht, etwas auf die Seite zu sparen, selbst wenn man seine Ausgaben schon so gut es geht kürzt. In solchen Fällen können unvorhergesehene Ausgaben den letzten Stoß geben, um in die Schulden zu rutschen.
Auch hier solltest du so gut es geht investieren. Und zwar in dich selbst. Wenn du eine Weiterbildung machst, könntest du besser bezahlte Jobs finden. Sollte das nicht möglich sein, könntest du auch über einen Zweitjob nachdenken. Das mag eine zusätzliche Belastung sein, könnte sich aber lohnen. Durch das zusätzliche Einkommen ist man in der Lage, etwas zur Seite zu sparen und schließlich auch zu investieren. Das wiederum wird mit der Zeit ein weiteres Einkommen darstellen usw.
4. Lebensstil-Inflation:
Je mehr wir verdienen, desto mehr geben wir aus. Das wurde in vielen Untersuchungen festgestellt. Wir passen uns unserem Einkommen an. Wenn wir das wissen, dann können wir das Ganze so lange wie möglich unterdrücken.
Wenn man etwa plötzlich mehr Geld bekommt, dann ist es ratsam, das gesamte Geld, das man nun mehr bekommt, zu sparen und anzulegen. Wie ein Lottogewinner, der erst mal so weiterleben will wie bisher, damit keiner was merkt.
Es kann auch helfen, sich feste Sparziele zu setzen, um am Ball zu bleiben.
5. Fehlende finanzielle Ziele:
Gerade die Deutschen denken nicht gerne über Geld nach. Das führt dazu, dass die wenigsten wissen, wo sie finanziell eigentlich hinwollen. Ohne klare Ziele ist es aber schwer, eine Motivation und Richtung für das Sparen und Investieren zu finden.
Deshalb ist es wichtig, sich Gedanken darüber zu machen. Setze dir SMART-Ziele (spezifisch, messbar, erreichbar, relevant, zeitgebunden).
Zum Beispiel könntest du dir ausrechnen, wie viel du ab 50 zum Leben brauchst, wenn du 80 werden willst. Damit bräuchtest du Summe X in 25 Jahren, um auf die Insel zu gehen. Klingt doch erstrebenswert.
6. Konsumverhalten:
Wenn wir uns umsehen, haben wir eigentlich alle zu viel. Das ist ein Luxus, den wir uns leisten, sagen wir. Aber eigentlich ist es nur Konsumverhalten. Impulsives und unüberlegtes Kaufen ist der Feind einer jeden Sparrate. Mit jedem Kauf reduziert sich dein Budget.
Deshalb kann ich nur wiederholen, was ich weiter oben schon gesagt habe. Überlege dir vor jedem Kauf, ob du das wirklich brauchst. Am besten wartest du zwei Wochen, bevor du den Gegenstand wirklich kaufst. So kannst du Impulskäufe verhindern und genauer sehen, ob er wirklich in dein Budget passt.
7. Fehlende Rücklagen:
Eines der wichtigsten Dinge, um zu verhindern, arm zu werden, ist es, möglichst keine Schulden aufzubauen. Das kann aber schnell passieren, wenn das Auto plötzlich streikt und man eine teure Reparatur braucht, oder wenn die Waschmaschine plötzlich ihren Geist aufgibt. Dann kann man zur Aufnahme von teuren Krediten gezwungen sein, und damit bringt man das Hamsterrad zum Rollen.
Deshalb solltest du dir einen Notgroschen aufbauen. Dieser sollte zwischen 3 und 6 Monatsgehältern groß sein. Für dieses Geld solltest du ein eigenes Konto anlegen. Du kannst es auch in risikoarme Assets investieren, wie Geldmarktfonds oder Tagesgeld. Wichtig ist, dass du jederzeit leicht herankommst, aber nicht so leicht, dass es dich in Versuchung bringt.
8. Über- oder unterversichert:
Ohne ausreichenden Versicherungsschutz kann man schnell aus der Bahn geworfen werden. Unfälle und Krankheiten passieren immer wieder, und so sollte man sich darauf vorbereiten. Allerdings ist es auch wichtig, nicht zu übertreiben. Die meisten Deutschen sind tatsächlich überversichert.
Überprüfe deine Versicherungen und stelle sicher, dass du angemessen abgesichert bist. Denke über deine Ziele und deine Situation nach. Du musst für dich selbst entscheiden, welche Versicherung für dich einen Sinn ergibt, und welche du auslassen kannst. Ob du für den Ruhestand selbst vorsorgst, oder ob du noch zusätzlich eine Versicherung abschließt.
9. Falsche Prioritäten:
Wir Menschen ziehen die kurzfristigen Belohnungen den langfristigen gerne vor. Das ist auch in manchen Fällen und in Maßen durchaus okay, sollte aber nicht zur Gewohnheit werden. Ständige kurzfristige Wünsche können unserer langfristigen finanziellen Sicherheit schaden.
Deshalb solltest du regelmäßig über deine finanziellen Prioritäten nachdenken. Stelle sicher, dass du mit deinem Plan deine langfristigen Ziele erreichen kannst. Sollte das nicht mehr der Fall sein, dann hinterfrage deine Entscheidungen auf der kurzfristigen Seite und sorge dafür, dass du deine kurzfristigen Wünsche an deine langfristigen anpasst. Die langfristigen sind immer die wichtigsten, stelle sie nicht unter die kurzfristigen.
10. Soziale Einflüsse:
Für viele ist der gesellschaftliche Druck ein großes Problem, wenn es darum geht, seine Finanzen zu kontrollieren. Oft spielt Neid eine entscheidende Rolle. Wenn der Nachbar sich ein neues Auto kauft, braucht man plötzlich auch eins, weil einem aufgefallen ist, dass das alte plötzlich stinkt. Aber auch Akzeptanz kann eine Rolle spielen, das ist besonders in der Mode ein Faktor.
Deshalb solltest du lernen, dich von externen Einflüssen abzugrenzen und dich auf deine finanziellen Ziele zu konzentrieren. Versuche, dich mit Menschen zu umgeben, die ähnliche Ziele wie du haben, das kann den Druck senken, oder ihn zumindest auf der richtigen Seite aufbauen. Auch Bücher können dabei helfen. Ich empfehle das Buch Happy Money von Ken Honda. Ich habe über sein Buch auch schon einen Beitrag geschrieben, diesen findest du hier.
Fazit:
Finanzielle Stabilität und Wohlstand sind erreichbare Ziele, erfordern jedoch bewusste Anstrengungen und strategische Planung. Du kennst nun die häufigsten Fehler, die in die Armut führen, aber das Wichtigste bleibt die finanzielle Bildung. Es ist kein Zufall, dass sehr viele Lottogewinner früher oder später wieder ganz unten sind. Die wenigsten von ihnen hatten jemals Geld, einfach weil sie nichts über Geld wussten. Durch den Lottogewinn bekamen sie einen gewaltigen Boost, wussten aber immer noch nichts über Geld, und so verloren sie es wieder.
Vermeide diese Fallstricke und du bist auf dem besten Weg, eine solide finanzielle Zukunft aufzubauen. Bleib geduldig und beharrlich, finanzielle Freiheit ist ein Marathon, kein Sprint. Bilde dich weiter, so gut du nur kannst, und du wirst dein Ziel erreichen.
Davon abgesehen behältst du die Millionen, wenn es mal so weit sein sollte.